Ölziehen – ein neuer alter Trend

Ölziehen stammt ursprünglich aus Indien und dem Bereich der ayurvedischen Medizin und beruht auf der Annahme, dass zwischen einem gesunden Mund und einem gesunden Gesamtorganismus ein Zusammenhang besteht. Nicht unbekannt ist sicherlich auch der Ausspruch: Gesundheit beginnt im Mund!

Wie funktioniert Ölziehen?

Empfohlen wird es, morgens und abends nach dem Zähneputzen mindestens eine Minute lang etwa einen Esslöffel Öl in den Mund zu nehmen und stetig zwischen den Zähnen Hin- und Her zu spülen. Dabei sollen Bakterien und deren Giftstoffe im Öl gebunden werden. Ein Ausspucken und Auswechseln des Öls ist dabei zwischendurch möglich. Man kann diesen Vorgang bei Bedarf mehrfach wiederholen. Am Ende sollte der Mund mit warmem Wasser ausgespült werden.

Welches Öl ist geeignet? Wie wirkt es?

Am ehesten ist kaltgepresstes, sortenreines Kokosöl geeignet, Palmöl ist grundsätzlich auch geeignet, sollte aber im Hinblick auf dessen Herkunft aus Regenwaldgebieten keine Verwendung zum Ölziehen finden. Kokosöl enthält einen hohen Anteil Laurinsäure, deren Wirkung seit längerem erforscht wird. Nachgewiesen wurden beispielsweise antimikrobielle Wirkmechanismen sowie eine Inaktivierung von Viren. Weiterhin verzögert das Öl die bakterielle Neubesiedlung auf der Zahnoberfläche nach dem Zähneputzen.

In aktuellen klinischen Studien konnte sogar gezeigt werden, dass regelmäßiges Ölziehen mit Kokosöl in Kombination mit der täglichen Mundhygiene bakterielle Beläge und Zahnfleischentzündungen um bis zu 50% reduzieren konnte. Dabei kommt es weiterhin auch nicht zu Verfärbungen der Zähne sowie Irritationen der Mundschleimhaut, wie sie beispielsweis bei chlorhexidinhaltigen Mundspüllösungen im Rahmen der Gingivitis- bzw. Parodontitistherapie vorkommen können.

Fazit:

Ölziehen ist eine einfache und preiswerte Methode zur Verbesserung Mundgesundheit und in Kombination mit der häuslichen Mundhygiene eine gute Ergänzung zur Behandlung von Gingivitis und Parodontitis.

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