Zahnpflege während der Schwangerschaft

Der Erhalt Ihrer Zähne ist unser Ziel!

Ihre Zähne sind grundsätzlich wertvoller als jede Art von Zahnersatz. Mit der richtigen Begleitung schaffen wir es, dass Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch die Schwangerschaft unbeschadet überstehen. Die alte „Weisheit“, dass man pro Kind einen Zahn verliert, ist ein Ammenmärchen und Zahnverlust in der Schwangerschaft kann auf jeden Fall verhindert werden.

Zahnfleisch

Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft hat Einfluss auf Ihr Zahnfleisch. Die Durchblutung steigt, es reagiert stärker auf Reize (Beläge, Bakterien, Plaque etc.) und fängt eher an zu bluten. Es kann daher leicht zu einer Schwangerschaftsgingivitis (Entzündung des Zahnfleisches begünstigt durch eine Schwangerschaft) kommen. Das Risiko bleibt auch nach der Schwangerschaft noch längere Zeit erhöht, da sich der Hormonhaushalt danach nur relativ langsam normalisiert. Um dies zu verhindern, sollten Sie eine intensive Mundhygiene betreiben und mindestens 2 mal täglich Zähneputzen, dazu Zahnzwischenraumbürstchen und/oder Zahnseide und eventuell zusätzlich Färbetabletten (erhältlich in der Apotheke) zur Plaquekontrolle anwenden.

Karies & Ernährung

Die Bakterien, die für die Kariesentstehung verantwortlich sind, verstoffwechseln Zucker bzw. Kohlenhydrate. Oft kommt es während der Schwangerschaft zu einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten mit häufigerem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln, wodurch die Anzahl der Kariesbakterien und damit das Risiko für eine Karies steigt. Achten Sie bitte vor allem auf wenig zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten. Die Entwicklung der Zahnleisten, die die Keimanlagen für die Zähne ihres Kindes enthalten, beginnt bereits in der 6.-8. Schwangerschaftswoche. Die dafür nötigen Mineralstoffe, bekommt das Kind aus der Nahrung, die Sie zu sich nehmen. Daher ist eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft besonders wichtig. Sie sollte vitamin- und ballaststoff reich sein. Optimalerweise steht täglich frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan.

Magensäure & Übelkeit

Viele Schwangere klagen gerade zu Beginn über Übelkeit und Erbrechen. Die Magensäure greift den Zahnschmelz an. Dieser kann durch spezielle Zahnpasta und Mundspüllösungen zusätzlich geschützt werden. Sprechen Sie uns einfach an! Bitte putzen Sie nach einer direkten Säureeinwirkung nicht die Zähne, sondern warten damit ca. eine halbe Stunde, da der Zahnschmelz in dieser Zeit durch die Zahnbürste zusätzlich geschädigt werden kann.

Behandlungen beim Zahnarzt

Karies und Parodontitis sind Erkrankungen, die durch Bakterien entstehen. Diese Bakterien können Sie an Ihr Kind weitergeben (z.B. durch Schnuller, die Milchflasche oder direkten Kontakt). Daher ist es wichtig, dass die Bakterienzahl in Ihrem Mund so gering wie möglich ist. Während der Schwangerschaft sind z.B. Röntgenbilder, Anästhesien oder bestimmte Medikamente nicht oder nur sehr dosiert anzuwenden und daher verlegt man aufschiebbare Behandlungen auf die Zeit danach. Aus diesem Grund sollten im Idealfall alle nötigen zahnärztlichen Behandlungen VOR einer geplanten Schwangerschaft abgeschlossen sein. Darüber hinaus ist es wichtig, die Neuentstehung von Karies, einer Schwangerschaftsgingivitis und einer Parodontitis zu verhindern. Dazu empfehlen wir mindestens zweimal während der Schwangerschaft eine zahnärztliche Kontrolle und eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Die Zahngesundheit Ihrer Kinder beginnt letztendlich bereits vor der Schwangerschaft in Ihrem Mund! Bitte lassen Sie sich vor einer geplanten Schwangerschaft unbedingt zahnärztlich untersuchen und beraten.

Kostenübernahme

Eine professionelle Zahnreinigung kostet je nach Aufwand 80-120€. Sie ist grundsätzlich kein Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherungen. Allerdings haben auch viele Versicherer den Nutzen einer PZR mittlerweile erkannt und zur Zeit bezuschussen 62 gesetzliche Krankenkassen die PZR (Stand:31.12.2017, Quelle: Focus online). Eine Auflistung der Krankenkassen finden Sie auf www.krankenkassen.net . Private Krankenversicherer übernehmen die PZR in der Regel komplett. Private Zahnzusatzversicherungen bezuschussen eine PZR oft bis zu einer bestimmten Summe.

 

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